Fragetechniken für Moderatoren: Wer fragt, führt


Wer fragt, führt. Man kann mit geeigneten Fragetechniken systematisch Informationen beschaffen, Situationen klären und Missverständnisse ausräumen. Fragen dienen aber auch als Mittel der Gesprächsführung, um kreative Prozesse zu fördern, Meetings zu leiten, Teams zu coachen und zu motivieren., Probleme zu lösen, etc.

Fragetechniken für Moderatoren: Wer fragt, führt.

Oft assoziiert man Fragetechniken mit Führungskräften in ihrer Mitarbeiterführung oder Verkäufer bei ihren Verkaufsgesprächen. Aber jeder Mitarbeiter hat in seinem Arbeitsgebiet geeignete Situationen, Fragetechniken konstruktiv anzuwenden. Ganz wesentlich hilft dies in Workshops, Meeting und Arbeitsgruppen, z.B. als Moderator.

Oftmals geht es bei moderierten Arbeitsgruppen um das Erarbeiten kreativer Lösungen. Hier hilft es oft wenig, mit Aussagen zu früh die Kreativität zu blockieren. Vorgegebene Lösungen führen häufig zu einem „not invented here-Syndrom“. Eine Lösung wird alleine deshalb abgelehnt, weil die betroffenen Personen nicht in den Findungsprozess eingebunden waren. Besser ist es, durch geschickte Fragen das Gespräch zu lenken und die Gesprächspartner selbst zu der Erkenntnis kommen lassen. Aber offene Fragen führen auch zu offenen Antworten, die manchmal in unerwartete Richtungen gehen. Hier ist auch das Vertrauen in die Kollegen und Mitarbeiter wichtig, dass sie sinnvolle und realistische Lösungen finden. Und diese können durch geschickte Fragen wiederum plausibilisiert werden.

Viele Menschen haben früh in der Kindheit gelernt, nicht so viel zu fragen. Andererseits sagt schon die Sesamstraße: „wer nicht fragt, bleibt dumm“. Wichtig ist ein häufiges Üben, z.B. mit Ratespielen. Das stärkt die Fähigkeit, systematisch ein Problem bzw. besser eine Lösung zu erarbeiten. Wenn beispielsweise der Moderator ein bestimmtes Gesprächsziel verfolgt, kann er die geeignete Fragetechnik situationsbezogen anwenden, um es zu erreichen. Dazu hat er sich einen Methodenkasten der Fragetechniken aufgebaut. Darin sind einfache, geschlossene Fragen, aber auch offene Fragen mit den verschiedene W-Fragewörtern. Im Detail verwenden wir diese Fragen als Einstiegsfragen zur Öffnung eines Gesprächs oder als Rückfragen zur Konkretisierung un Plausibilisierung von Aussagen. Es gibt hypothetische Fragen und paradoxe Fragen, zirkuläre Fragen und Zukunftsfragen, und, und, und.

Und der Teufel steckt im Detail: Möchte ich auf meine geschlossene Ja/Nein-Frage ein Ja oder ein Nein hören? Welche Antwort hilft am besten im weiteren Gespräch? Entsprechend formuliere ich die Frage. Auch in der Fragetechnik gelten grundlegende Kommunikationsregeln, z.B. die 4 Seiten einer Nachricht von Friedemann Schulz von Thun.

 

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Auch Fragetechniken können den Gesprächspartner in eine defensive Situation oder gar in eine gefühlte Niederlage bringen. Fragen können Machtpositionen stärken („Wissen Sie eigentlich, wer ich bin?“), mit Small Talk Beziehungen aufbauen („Sind Sie gut hergekommen?“, „Welche Erwartungen verbinden Sie mit Ihrem Besuch?“) und sie können das tolle Erfolgsprodukt der nächsten Jahre entwickeln („Wie würden wir das Problem lösen, wenn wir keine finanziellen oder technischen Restriktionen hätten?“). Es wird zweierlei deutlich

  1. Fragen sind ein mächtiges Instrument in vielen beruflichen und auch privaten Situationen.
  2. Fragetechniken sind nicht trivial. Sie müssen gelernt und geübt werden.

Fragetechniken sollten daher deutlich intensiver Bestandteil der Arbeitsmethodik vieler Berufsgruppen sein, sowohl der Verkäufer, Führungskräfte und Moderatoren, als auch der Buchhalter, Programmierer und Logistiker und vieler anderer. Würde dies den Arbeitsfluss und damit die Wertschöpfung deutlich verbessern?